Vor langer Zeit habe ich einen wahren Musikzimmerschatz gefunden. Mit einem ganz zauberhaften, zarten Klang überrascht uns das Röhrenglockenspiel, das sich durch seine pentatonische Klangreihe wunderbar für die elementare Musikpädagogik eignet. Die Tonabfolgen klingen immer harmonisch und lassen Kinder stolz erleben, dass sie gut sind und selbstwirksam das Musikgeschehen und unseren Klangraum beeinflussen.
Die einzelnen Röhrenglocken sind an einem hölzernen Rahmen durch flexible Schnüren befestigt, so dass sie in freier Schwingung intensiv glockenhaft klingen und einen beinahe endlosen Nachklang haben. Dadurch verdichtet sich ein Klangteppich im Raum, der auch die lebhafteste Kindergruppe zum Innehalten und Lauschen anregt. Der trapezförmige Rahmen des Röhrenglockenspiels symbolisiert uns in unseren Musikstunden ein Haus, das vom Keller (dem tiefsten Ton) bis zum Dach (dem höchsten Ton) Tonhöhen hör- und erlebbar werden lässt.
In unseren Musikstunden ist es die Musikmaus, die durch die Pentatonik klettert und gern auch mit einem gekonnten Glissando vom höchsten zum tiefsten Ton abrutscht. Pieps.
Die Pentatonik ist es übrigens, die uns mit ihren fünf Tönen regelmäßig zu improvisierten Rundgesängen inspiriert. Hierzu nutzen wir ein Begleitinstrument, das uns eine pentatonische Klangreihe vorgibt. Passend zur entstehenden Begleitmelodie improvisieren wir kurze Phrasen die wir, meist im Echospiel, auf einfache Silben singen.
Das macht Spaß und ist obendrein eine klingende Möglichkeit unsere Stimmen zu aktivieren und im Anschluss im gemeinsamen Rundgesang zu vereinen.