PART TWO:

Der Galopper

Draußen ist es mollig warm – zu warm, denke ich und fühle mich darin bestätigt, dass ich eindeutig ein nordischer Typ bin, der einen kühlen Kopf und keine Hitze braucht.

Was könnte also schöner sein, als im abgedunkelten Musikzimmer zu sitzen und mit Tönen und Geräuschen zu explorieren? Die Antwort ist so glockenklar, wie der Klang meines Röhrenxylophons:

Nichts könnte schöner sein und nochmal mehr nichts, weil neben mir das kühle Wasser steht, in dem sich frische Minze und Zitronenmelisse zu einem erfrischenden Geschmackserlebnis zusammentun

Es ist also alles da, was ich gerade brauche, um Kreativsein und einen etwas ungewöhnlichen Shaker bauen zu können:

Alles ist da, bis auf die Juju Bohne, die ein fundamentaler Bestandteil ist, wollte man einen Shaker konstruieren, der am Ende mit fabelhaften Geräuschen und einzigartigen Rhythmen verzaubert

Man nehme also eine Kokosnuss und zerteile diese in zwei Hälften, die so zugeschnitten werden, dass sie zwei leicht konkave Scheiben ergeben. In die Mitte einer dieser Kokosnussscheiben säge man ein etwa 2 cm großes Loch. Als nächstes platziere man die Juju Bohne zwischen beiden Kokoshälften und klebe letztere aneinander. Das Loch in der einen Hälfte bietet nun Einblick in den entstandenen Hohlraum im Innern, der final als Resonanzkörper von Bedeutung sein wird.

Hand aufs Herz: würde ich mich tatsächlich einer solchen Bastelherausforderung stellen, wäre sicherlich schon das Zurechtsägen der Kokosnuss ein Akt der Verzweiflung, an dessen Ende ganz bestimmt kein zufriedenstellendes, geschweige denn hochwertiges, Ergebnis stünde. Die größte Schwierigkeit läge aber darin, meinem Bastelschrank eine Juju Bohne zu entlocken.

Juju Bohnen, die auch Entada Rheedii Samen bzw. Entada Phaseolo genannt werden, stammen unter Anderem aus Afrika und Indonesien und erinnern rein optisch an ein ca. 6 cm großes Herz. Ihrer Form haben sie es sicherlich zu verdanken, dass sie als Talisman und Glücksbringer fungieren und ebenfalls unter dem Spitznamen Glücksherz oder Sea Heart bekannt sind. Zurecht macht Ihr an dieser Stelle vermutlich große Augen und staunt über mein botanisches Fachwissen in Bezug auf Juju Bohnen.

Ich muss jedoch gestehen, dass auch ich bis gestern nicht wusste, dass der tropische Regenwald Früchte, wie diese, beherbergt. Juju Bohnen wachsen an Jujupflanzen, die nahe von Flussufern gedeihen. Wenn der Samen ins Wasser fällt, schwimmt er, dank einer luftgefüllten Kammer im Innern, lange Zeit, bis er schließlich irgendwo am Ufer strandet. Man sagt, wer eine Juju Bohne findet, dem sei ein glückliches Leben voll positiver Energie beschieden.

Genau jetzt halte ich inne und schaue durch das 2 cm große Loch, das sich in der oberen Kokosnusshälfte meines Shakers befindet. Diesen Shaker habe ich, wohlwissend dass dies nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört, nicht selbst gebaut,  sondern in der DAN MOI Schatzkiste gefunden.

Ich schaue also durch das Loch der Außenwand und in den Hohlraum und sehe die Juju Bohne im Innern liegen.

 

Sie erinnert mich an eine Kastanie, so wie sie bei uns bekannt und beliebt ist. Ich frage mich, ob auch meine Juju Bohne eine kilometerlange Reise zu Wasser hinter sich hat, bevor sie gefunden und in liebevoller Handarbeit, in einer kleinen Instrumentenwerkstatt am Ende der Welt, in dieses edle Klapper-Instrument eingesetzt wurde.

Dank DAN MOI halte ich das formschöne Naturinstrument in den Händen, das basal und ohne Schnörkel auskommt, vollendet und edel aussieht.

Bestehend aus Kokosnuss, Holz und Bambus sowie der Juju Bohne im Innern, ist es ein handgemachtes, individuelles Unikat, das durch Schütteln einzigartige Rhythmen und Geräusche zaubert, die an galoppierende Pferde erinnern.

Ich schüttele den Juju Shaker in der Luft hin und her, klopfe ihn, mit rechts haltend, in meine linke Handfläche, drehe ihn währenddessen, so dass das Loch im Resonanzkörper mal geöffnet und mal geschlossen ist. Voller Vorfreude auf die Kinderaugen und die anstehenden Musikstunden habe ich sofort verschiedene Ideen und Stundenbilder im Kopf. Das Ziel ist es dabei immer: Musik zu entdecken, Musik zu explorieren und Musik zu erleben. Der Galopper mit seinem Glücksherzen im Innern ist uns dabei ein ganz besonders exotisches Mittel, um Pferdegeräusche zu produzieren und unserem Unterrichtsszenario ein fantasievolles und kindgerechtes Setting zu verleihen.

Hört her!

 

Wenn Ihr zu Hause auch ein Glücksherz haben möchtet, das obendrein verpackt in einem Galopper beeindruckendes Pferdegetrappel von sich gibt, dann schaut unbedingt einmal im Musikinstrumentenhandel DAN MOI vorbei. Dort gibt es den Galopper sowie unzählige andere akustische Kostbarkeiten. Mit dem Zauberwort Tingeli28! gibt’s obendrein 10% Rabatt.

Wie wir den Galopper in unseren Musikstunden einsetzen und welche Umsetzungsideen und Musikspiele es zum Thema Pferdegalopp gibt, berichte ich demnächst im digitalen Musikzimmer.