Der Clown sagte Nein

Vorhang auf für „Der Clown sagte Nein“

Nun ist die Faschingszeit zu Ende und auch das Lied vom Clown ist verklungen. Passend dazu ist mir ein wunderschönes Kinderbuch in die Hände gefallen, das ich Euch unbedingt vorstellen möchte.

„Der Clown sagte Nein“ von Mischa Damjan und Torben Kuhlmann (Nord Süd Verlag) punktet mit zauberhaften Illustrationen im Retro Chic und transportiert zudem eine ganz wichtige Botschaft zum Neinsagen und sich selbst treu bleiben.

 

Der Vorhang geht auf, der Zirkusdirektor tritt in die Manege und verkündet stolz und mit lauter Stimme die Glanznummer: Petronius, den lustigsten Clown der Welt! Das Publikum klatscht begeistert, die Spannung knistert in der Luft und der Geruch von Popcorn schwebt unter der Kuppel der zauberhaften Zirkuswelt. Doch dann kommt es, wie es kommen musste: der Clown sagte Nein. Und nicht nur das: auch der Esel wackelt unmissverständlich mit den Ohren hin und her. Das dies ein Nein bedeutet, wissen wir alle und fragen uns verwundert, was passiert ist. Ein Clown ist doch immer lustig. Er lacht und weint und macht sich zum Narren, so wie es der Zirkusdirektor will und das Publikum erwartet.

Oder etwa nicht?, frage ich die Musikkinder, und sie alle haben viele Ideen, warum Petronius und sein Esel plötzlich nein sagen. Vielleicht haben sie keine Lust. Vielleicht wollen sie etwas ganz anderes machen. Oder sind sie müde?

Der Zirkusdirektor ist jedenfalls noch nicht müde, versteckt gekonnt seine Verwunderung und verkündet mit sicherer Stimme die zweite Nummer: das tanzende Pony. Doch als nun auch das Pony streikt und nach und nach Giraffe, Löwe und auch Hund ihr Programm verweigern, ist der Direktor verärgert. Ein Clown muss lachen und weinen: das war schon immer so! Nur die Kinder im Zirkus klatschen, denn sie fühlen mit den Zirkusrebellen.

Schließlich packen Clown und Esel, Giraffe, Löwe und Hund ihre Siebensachen und kehren der Glitzerwelt den Rücken zu. Alle haben den gleichen Traum: sie wollen endlich zeigen, was wirklich in ihnen steckt. Der Clown möchte Geschichten erzählen. Der Esel möchte ihm dabei zuhören. Alle haben einen eigenen Traum. Und so beschließen sie, einen „Zirkus für Kinder, Poetinnen und Poeten“ zu gründen, in dem es keinen Zwang mehr gibt und sich jeder selbst verwirklichen kann.

Gemeinsam lassen sie ihre Träume lebendig werden und eröffnen einen wirklich einzigartigen Zirkus, in dem alle fröhlich sind: das Publikum, der Clown und alle Tiere.

„Der Clown sagte Nein“ ist eine sanfte, ganz feinfühlige Geschichte, die kindgerecht Emotionen spürbar macht und Empathie fördert. Sie zeigt, dass Wünsche nicht nur geträumt werden wollen.

Deine Wünsche werden zu Deinen Zielen und irgendwann zu Wirklichkeit, wenn Du sie nicht aus den Augen verlierst.

Das Buch ist eine große Anregung, um mit Kindern zu philosophieren. Es lädt dazu ein, das „Nein“ der Sympathieträger zu hinterfragen und hineinzufühlen. Die großen, lebendigen Illustrationen erlauben Perspektivwechsel und zeigen, dass das Hier und Jetzt aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet unterschiedlich wirken kann: klein und ausgeliefert oder groß und mutig?

Welchen Blickwinkel Du wählst, ist allein Dir überlassen.

 

In unserer Musikstunde sind wir im Anschluss an die Geschichte „Der Clown sagte Nein“ übrigens auch  in einen Zirkus gegangen, natürlich ganz musisch und mit einem frischen Lied von der „Zirkusluft“. Ihr könnt Euch denken, dass unser Zirkus genauso einzigartig war, wie der in Mischa Damjans Geschichte. Ein Zirkus voller Wünsche und Ziele, voller Mut und der Gewissheit, das man alles schaffen kann, wenn man nur will.

Das Lied „Zirkusluft“ liegt in Deinem Musikzimmer für Dich bereit. Wie immer gibt es eine große Portion Ideen zur Umsetzung dazu.

Die Geschichte „Der Clown sagte Nein“ ist zu Ende. Ich klappe das Buch zu und stelle es in den moosgrünen Bücherschrank, in dem nur die schönsten Kinderbuchschätze ihren Platz haben.