Eltern-Kind-Angebote

Wohin mit mir und meinem Kleinkind?

… oder Termindruck schon im Kinderwagen?

Frühpädagogik hat seit nunmehr 10 Jahren auch im deutschsprachigen Raum kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Fast täglich wachsen neue Angebote für die Allerkleinsten in Begleitung ihrer Bezugsperson aus dem Boden. So gibt es neben PEKIP, DELFI und Fabelkursen inzwischen auch Yoga und Gymnastik für Mutter und Kind, Schwimm- und Turnkurse, Baby Steps oder Kanga Training.

All diese Angebote schaffen den kleinen als auch großen Teilnehmer*innen eine beziehungsintensive als auch aufmerksamkeitsanregende Umgebung und bieten Möglichkeiten zum Networking unter Gleichgesinnten.

Doch womit aktivieren wir die individuellen Bedürfnisse und aufkeimenden Interessen unseres Kleinkindes?

Grundsätzlich gilt, wie überall im Leben: Viel hilft nicht viel. Die Wahl eines oder einiger weniger frühpädagogischer Eltern-Kind-Kurse sollte im Idealfall an den eigenen Interessen ausgerichtet sein: denn unsere Kleinsten erleben sich selbst weniger im eigenen Tun, als vielmehr ihre Umgebung und insbesondere ihre Bezugsperson als das nachahmenswerte Vorbild.

Es ist deshalb von besonderer Bedeutung, was den Interessen der begleitenden Bezugsperson, in der Regel Mutter oder Vater, nahekommt. Soweit das Kind die Freude und Begeisterung seines nachahmenswerten Vorbildes authentisch erlebt, wird der Funke der Begeisterung überspringen.

In meiner eigenen Kurspraxis im Rahmen der elementaren Musikpädagogik erlebe ich es oft, dass Eltern selbst von sich behaupten, sie könnten nicht singen und wären schon immer unmusikalisch gewesen. Oft trägt dieses eigene Urteil dazu bei, dass sie auch im Kursgeschehen eher zurückhaltend und passiv auftreten.

…und dabei ist die Stimme von Mutter oder Vater die schönste in den Ohren des Kindes.

Sobald die Bezugsperson gemeinsam mit ihrem Kind einer frühpädagogischen Aktivität mit Interesse nachgeht und selbst Freude daran empfindet, wird sich dies auch im Verhalten des Kindes spiegeln. Es ahmt Bewegungen, Mimik und Gestik nach und lernt in der häufigen Wiederholung:

ich bin gut! Ich kann das schon!

Sobald die Wahl auf einen Eltern-Kind-Kurs gefallen ist, sollte dieser regelmäßig im allwöchentlichen Rhythmus eingeplant sein. Denn:

Das, was ich kenne, gibt Rhythmus und Struktur, Sicherheit und Halt!

Für unsere Kleinsten wirken ständig wechselnde Kursangebote oder ein Zuviel an frühfördernden Programmen eher beängstigend und reizüberflutend. Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit sind häufig schon die jüngeren Generationen unter einer Vielzahl eigener Termine und dem Leistungsdruck aus Elternhaus und Schule großen Belastungen ausgesetzt.

Es ist deshalb von zentraler Bedeutung, dass die Förderung im Rahmen der Frühpädagogik in einem altersgerechten Maße umgesetzt wird.

Wir Erwachsenen sind dabei, egal ob im Musikkurs oder der Krabbelgruppe, häufig nur Wegbegleiter. Wir sind im Kursgeschehen da: als Hafen und sicherer Pol, als aktives Vorbild, als helfende Hand, wenn Hilfe von Nöten ist: So wird sich unser Kind selbst entdecken und erfahren, zum einen im Gruppenkontext und zum anderen im Umgang mit der Materie: Musik, Sport, Spiel…

Im Rahmen meiner eigenen Kurse lade ich Mütter, Väter oder Großeltern, die mit ihren Kindern oder Enkeln Musik für kleine Ohren genießen, deshalb immer wieder ein, Ihre Kleinsten gemeinsam mit mir auf ihren ersten Schritten in ein Leben mit Musik zu begleiten:

Genau diese ersten Berührungen mit Sang‘ und Klang, mit Musik, Spiel und Tanz sind es, die entscheidend dazu beitragen, ob der Funke „Musik“ überspringt und unser Kind ein Leben lang begleiten wird.